Hubert Aiwanger zu Gast bei OPED GmbH in Oberlaindern

13. Apr, 2021

Aus diesem Grund besuchten der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, und Florian Streibl – Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, den zukunftsorientierten Medizintechnikhersteller OPED GmbH zum Dialoggespräch.

Am Firmenrundgang durch das moderne Produktions- und Logistikzentrum in Oberlaindern, an dem auch Landrat Olaf von Löwis, der Bürgermeister von Valley, Bernhard Schäfer und Alexander Schmid von der SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH teilnahmen, wurden die Produktionsabläufe einer modernen Orthesenherstellung gezeigt. Das 2018 eröffnet Produktionsgebäude bietet auf 5.500 m2 Platz für die Aufbereitung, Neumontage und den Versand von Orthesen. Hierfür werden die Mitarbeiter für die Fertigung der Produkte mit speziellen Transportrobotern über ein ausgeklügeltes Schienentransportsystem aus einem Hochregallager, das rund 18.000 Lagerplätze beinhaltet, mit den nötigen Teilen versorgt.

OPED hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben

Ein Großteil der Produkte wird von den Patienten nach dem Gebrauch an OPED zurückgeschickt und diese werden nach höchsten Hygienestandards wiederaufbereitet. Dadurch spart OPED ca. 100 Tonnen Plastik im Jahr ein! Bei der Wiederaufbereitung wird OPED von 20 Mitarbeiter aus den Oberlandwerkstätten Miesbach vor Ort unterstützt. Die Kolleginnen und Kollegen sind dabei in die Abläufe eingebunden und übernehmen auch die Verantwortung für einzelne Arbeitsschritte. Dazu zählt insbesondere die Demontage der Produkte und das Bestücken der Waschanlagen.

„Die Fertigung in Deutschland und vor allem die Möglichkeit, unsere Produkte wieder aufzubereiten, half uns beim ersten Covid-Lockdown die Lieferketten aufrecht zu erhalten. Wir waren dadurch unabhängig von Lieferanten aus Fernost, konnten durchgehend produzieren und blieben lieferfähig.“, so Stefan Geiselbrechtinger, CEO der OPED Gruppe.

Nachhaltig ist bei OPED nicht nur die Herstellung der Produkte, sondern auch die Technik in den als KfW Energieeffizienzhäusern gebauten Gebäuden. Eine eigene Hackschnitzelheizung beheizt Verwaltungs- und Produktionsgebäude sowie Teile der benachbarten Firma. Strom für die Gebäude und die Ladesäulen für Elektro-Fahrzeuge wird mit den hauseigenen Photovoltaikanlagen selbst produziert.

Mobilität und Flexibilität nicht nur für Patienten

Flexibel zeigt sich OPED auch bei der Firmenentwicklung. Seit dem Beginn im Jahr 1992 als Zwei-Mann-Startup-Unternehmen und als reiner Produkte-Hersteller sind jetzt weltweit rund 850 Mitarbeiter beschäftigt. Durch die Investition in Sanitätshausketten besteht mittlerweile die Möglichkeit der wohnortnahen Patientenversorgung.

Dadurch ist OPED nicht mehr nur Produktspezialist für die Versorgung von orthopädischen Verletzungen der Extremitäten, sondern auch Leistungserbringer für viele Behandlungsmöglichkeiten z. B. im Bereich der Prothetik oder im Bereich der Körperstatik und Sensomotorik mit digitaler 4D-Wirbelsäulenvermssung und der Herstellung sensomotorischer Einlagen.

Digitalisierung in der Medizintechnik

Die klassische Orthesenversorgung wird durch digitale Produkte ergänzt. Mit Orthelligent macht OPED ein digitales Screening mittels Sensor und App für eine funktionsbasierte Nachbehandlung möglich. Mobilität, Koordination, Balance und Stabilität wird durch einen Sensor messbar. Die Daten können zur Rehabilitation und Prävention eingesetzt werden. Die Orthelligent App bekommt demnächst die Zulassung als digitale Gesundheitsanwendung und kann damit bei den Krankenkassen abgerechnet werden.

OPED als moderner Arbeitgeber

Digitalisierung umfasst aber nicht nur die Produktentwicklung, sondern auch die Produktionsprozesse und das tägliche Arbeiten der Mitarbeiter. So sind z. B. alle Auszubildenden mit Laptops ausgestattet. Dies bietet ihnen die Möglichkeit des mobilen Arbeitens innerhalb der OPED oder auch von zu Hause aus. Digitale Lernkonzepte und Weiterbildungen runden das Konzept ab.

„Durch Aktienbeteiligung gehört 1/3 des Unternehmens den Mitarbeitern. Das macht den Erfolg des Unternehmens aus. Die Mitarbeiter haben Mitspracherecht und sind am Wachstum und am direkten Gewinn des Unternehmens beteiligt.“, äußert sich Personalleiterin Nadja Bauer. „Wir dürfen auch junge Menschen während der Corona-Krise nicht vergessen. Daher starteten alle Auszubildenden wie geplant im September in ihrem Wunschberuf.“

Laura Freundl und Alfons Meßner, Auszubildende bei OPED, nutzten die politische Plattform und wiesen darauf hin, dass die Jugend während der Corona-Krise nicht vergessen werden darf und wie wichtig es für Auszubildende und Praktikanten ist, in Unternehmen vor Ort beschäftigt zu sein.

Die Coronakrise wurde durch geschicktes Management bisher sanft abgefedert und es wurde weder Kurzarbeit angemeldet noch mussten Corona-bedingte Entlassungen erfolgen.

Durch das Unternehmenswachstum bietet der Arbeitgeber OPED als Produktehersteller nicht nur die Möglichkeit einer Ausbildung in der Industrie und das auch international, sondern junge Menschen können sich durch den Zukauf der Sanitätshausgruppen auch im handwerklichen Bereich, z. B. als Orthopädietechniker, ausbilden lassen.

Hubert Aiwanger äußerte seinen Respekt vor dem Unternehmergeist der OPED und dass die Firma in den Standort Bayern investiert. „Moderne Technik und gute Mitarbeiter machen es möglich.“, so Herr Aiwanger. Gerade die Medizintechnikbranche ist in Bayern mittlerweile so groß wie die Luft- und Raumfahrt, wird jedoch in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen. Zum Abschluss sicherte Herr Aiwanger der Firma OPED seine Unterstützung zu.