IHK-Bildungspreis 2022

Neues von OPED 

Mit dem Konzept "Lernreise 2021" ist OPED für den IHK-Bildungspreis 2022 nominiert und bereits in den TOP 3 der mittelständischen Unternehmen gelandet. Die Lernreise ist eine Reise zu sich selbst, die die Auszubildenden während eines fünftägigen Ausflugs an den Gardasee unternahmen. Das Ziel: Die Persönlichkeitsentwicklung stärken und Selbstverantwortung übernehmen.

OPED macht den 2. Platz beim IHK-Bildungspreis 2022

Die Nominierung zum IHK-Bildungspreis 2022 verdankt OPED GmbH der Ausbildungsleiterin Christine Stanek mit ihrem Konzept "Lernreise 2021". Einer Reise zu sich selbst, die die Auszubildenden während eines fünftägigen Ausflugs an den Gardasee unternahmen. Das Ziel: Die Persönlichkeitsentwicklung stärken und Selbstverantwortung übernehmen.

OPED Lernreise 2021

IHK Bildungspreis OPED Lernreise Gruppenfoto Gardasee

Selbstverantwortung zu übernehmen, sieht Christine Stanek, seit 2016 Ausbildungsleiterin beim Medizintechnikhersteller OPED GmbH, als ein zentrales Lernziel für die ihr anvertrauten Auszubildenden an.

Durch Selbstverantwortung sind Menschen fähig, ihre Stärken zu erkennen, Entscheidungen zu treffen und sich selbst führen zu können.

Selbstverantwortung kann man aber nicht lernen wie eine Mathematikformel. Daher wurde das Konzept der "Lernreise 2021" im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden ausgearbeitet. Dabei lernen die Azubis Selbstführung und Selbstverantwortung, da diese Kompetenzen elementar für die Entwicklung der Auszubildenden zu professionellen Mitarbeiter:innen sind.

Dieses Konzept kam so gut an, dass der Medizintechnikhersteller OPED zu den Finalisten des IHK-Bildungspreis 2022 gehört. Die Finalisten mit den drei besten Konzepten wurden durch eine Fachjury gewählt und nach Berlin zum großen Finale eingeladen. Im Rahmen eines Gala-Abends im Tipi am Kanzleramt wurden die Finalisten noch einmal vorgestellt und anschließend von einer 300-köpfigen Jury gewählt. OPED besetzt den 2. Platz aller mittelständischen Unternehmen und landet somit nur ganz knapp mit 32% hinter dem Erstplatzierten (36%).  

Infos zum Bildungspreis

Interview mit OPED Ausbildungsleiterin Christine Stanek

OPED Ausbildungsleiterin Christine Stanek

Frau Stanek, können Sie uns mehr über die erste Idee für die Lernreise erzählen?

Als Ausbilderin bin ich der festen Überzeugung, dass es für die zukünftige Lebens- und Arbeitswelt notwendig ist, selbstverantwortlich zu leben. Die immer hochdynamischere und komplexere Welt bietet immer vielfältigere Möglichkeiten. Und je vielfältiger diese Möglichkeiten werden, desto höher ist die Anforderung, für sich selbst gute Entscheidungen zu treffen.

Selbstverantwortung heißt sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen und proaktiv zu handeln. Dazu muss man sich über das "Wozu" und "Warum" der eigenen Handlungen klar sein. Wenn einem das nicht gelingt, werden andere Personen Entscheidungen für einen selbst fällen. Der Unterschied ist, dass das nicht zwingend die eigene Entscheidung abbildet. Entscheidungsfähigkeit zu erlangen, gelingt dann, wenn man weiß, was man will und auch seine Ziele und Grundsätze kennt.

OPED Lernreise über Stock und Stein

Wie ist das Konzept für die Lernreise aufgebaut?

Aufgebaut wurde die "Lernreise 2021" in einem modularen Konzept. Von April bis Juni fanden Workshops statt, die in fünf Hauptbereichen abgebildet wurden. Dies waren "Selbst- und Aktivitätenmanagement", "Selbstwahrnehmung", "Selbstführung" und "Zusammenarbeit". Unter jedem dieser Bereiche gab es wiederum einzelne Themenbereiche. Die fünftägige Reise selbst wurde als Projekt mit mehreren Projektkreisen vollständig durch die Azubis entwickelt, vorbereitet und durchgeführt. Auf der 5-tägigen Reise haben die Azubis ihre "Lebens-Charta" erstellt. Diese Charta wurde ähnlich einem Arbeitsheft in den Bereichen

  • "Wer bin ich?"
  • "Vor welchen Herausforderungen stehe ich?"
  •  "Meine Visionen"

ausgearbeitet. Die Transfersicherung und das Training der persönlichen Ziele aus der Lebenscharta wurden in Einzelcoachings begleitet.

Welches Ziel und welchen Nutzen sehen Sie hier für die Auszubildenden und für ihr Unternehmen?

Mit der Vorstellung der "Lernreise 2021" äußerten die Auszubildenden den Wunsch an einer hohen Beteiligung bei der Entwicklung, Planung und Organisation der fünftägigen Reise. Zu diesem Zeitpunkt lag noch keinerlei Planung vor. Allerdings gab es unter dem Motto "Grenzen definieren den Grad der Freiheit" klare Rahmenbedingungen von mir:

  • Wir gehen jeden Tag weiter und übernachten an unterschiedlichen Orten.
  • Wir verlassen bekannte Wege und Orte.
  • Wir entwickeln jeder für sich eine Lebenscharta und tauschen uns dazu aus.
  • Wir haben 5.000€ Budget von OPED.
  • Wir nehmen Herausforderungen an.

 

Daher hatten die Auszubildenden die Chance, Selbstverantwortung zu leben und IHRE Reise selbst zu gestalten. Sie gingen methodisch bei der Entwicklung und Planung vor. Sie waren in der Lage, mit Rückschlägen umzugehen und mutig neue Wege auszuprobieren. Sie spürten ihre Selbstwirksamkeit, entwickelten ihre Problemlösefähigkeit, waren in der Lage, sich anzupassen und fühlten sich zur Reise zugewandt und verpflichtet. Dies hat ihre Entscheidungsfähigkeit enorm gestärkt.

Die Lernreise unterstützte die Auszubildenden dabei eigene Vision, Werte, Motive und Ziele zu erkennen, sie im Blick zu haben und sie in das eigene Handeln zu integrieren. Zu erkennen, was einem wirklich liegt, diese Präferenzen und Talente zu leben und Glaubenssätze, mit denen man sich selbst im Weg steht, aufzulösen. Einen "Trainingsplan" für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und ein gelingendes Leben aufzustellen. Im Alltag fokussiert und wirksam zu bleiben und Vision, Werte, Motive und Ziele immer mal wieder zu hinterfragen.

Für das Unternehmen bedeutet diese Entwicklung, dass die Auszubildenden entscheidungsfähig werden, ihre Ziele benennen und verfolgen können, dass sie von der Theorie ins Handeln kommen und dass sie Projekt- und Teamarbeit lernen und so auch für das Unternehmen wirksam werden.

Sie erwähnten, dass die "Lernreise 2021" ein Teil des gesamten Ausbildungskonzeptes bei OPED ist. Wie ist die Ausbildung bei OPED aufgebaut?

Unser Ausbildungskonzept basiert auf drei Säulen.

  1. Eine der Säulen ist das "Persönlichkeitslernen". Hier unterstützen wir die Auszubildenden, Selbstführung zu erlernen und bieten den Rahmen für aktive Persönlichkeitsentwicklung, um selbst gesetzte Ziele zu erreichen und Herausforderungen anzunehmen.
  2. Die zweite Säule ist das "Projektlernen". Im Team leiten die Auszubildenden selbstverantwortlich eigene Projekte, die sie eigenverantwortlich zum Ziel bringen. Ein Beispiel ist hier die "Lernreise 2021". Sie erhalten viel Spielraum für eigene Entscheidungen und selbstständiges Arbeiten. Wir unterstützen hier im Sinne von Ermöglichung. Beim "Projektlernen" gehen die Auszubildenden in den Austausch mit anderen Abteilungen und lernen so die Prozesse im Unternehmen kennen.
  3. Die letzte Säule ist das "Fachlernen". Durch Rotation durch alle Unternehmensbereiche und Teams der OPED ist die Ausbildung vielseitig. Die Auszubildenden lernen alle Prozesse kennen, die ein Unternehmen ausmachen. In den Abteilungen werden die Themen der Berufsschule mit den Aufgaben der Abteilung verbunden.

Im dritten Lehrjahr haben die Auszubildenden die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und entweder länger bei einer Abteilung zu bleiben oder auch innerhalb der OPED Unternehmensgruppe tätig zu werden. OPED ist ein international tätiges Unternehmen mit Niederlassungen in UK, USA, Australien, der Schweiz und Sanitätshäuser in ganz Deutschland.

OPED Lernreise mobiles Arbeiten am Berg

Wie würden Sie Ihr persönliches Ziel als Ausbilderin definieren?

Ausbildung ist für mich eine Herzensangelegenheit und was mich trägt, ist Freude. Ein guter Start ins Berufsleben gelingt durch Freude. Die Entwicklung dieser Freude können wir alle im Unternehmen unterstützen und entfalten. Im respektvollen und guten Miteinander tragen alle Mitarbeiter zusammen zur Entwicklung der Auszubildenden bei. Vor allem sollen die jungen Menschen in ihrem Berufsleben Freude an ihren Aufgaben haben und diese motiviert ins Unternehmen tragen.

Ich sehe meine Rolle darin, die individuelle Entwicklung der jungen Menschen zu begleiten. Dies beinhaltet vor allem die Potenzialentfaltung der Auszubildenden. Sie sollen ihren Horizont erweitern, Zutrauen zu sich selbst erhalten und eigene Ideen für die Zukunft entwickeln.